Vaterschaftstests:
Eine begrenzte Anzahl von unsicheren Vätern kann ohne aufwendigen Test eine Vaterschaft mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausschließen. Dazu gibt es zwei Möglichkeiten.
Vaterschaftstest Light eins:
Der Test der Augenfarben.
Gemäß den Gesetzen der Genetik wird die Augenfarbe folgendermaßen vererbt:
1. Haben beide Eltern blaue Augen, haben auch die Kinder immer blaue Augen.
2. Haben beide Eltern braune Augen, hat ein Viertel der Kinder blaue und drei Viertel der Kinder braune Augen.
3. Die braune Augenfarbe des Augenfarb-Gens (Genpaar oder Allele) ist dominant, während das für blaue Augen rezessiv ist.
Wenn also ein Kind von zwei blauäugigen Eltern keine blauen Augen hat, ist klar, dass der Vater mit blauen Augen nicht der biologische Vater ist.
Quelle:
http://www.springer-sbm.com/index.php?i ... _news=2693Übrigens: Bei der Geburt haben fast alle Kinder von weißhäutigen Eltern blaue Augen. Die braune Farbe entsteht erst nach einiger Zeit, häufig nach ca. einem Jahr. Der Test kann somit noch nicht direkt nach der Geburt gemacht werden.
Vaterschaftstest Light zwei:
Der Blutgruppentest.
Nicht ganz so einfach und schnell wie der Augenfarbentest, aber immer noch kostenlos und diskret. Es ist der Blutgruppentest:
Man nehme die Blutgruppen der Eltern und des Kindes und vergleiche diese mit Hilfe einer Tabelle miteinander. Es gibt Konstellationen, bei denen eine Vaterschaft ebenfalls zuverlässig ausgeschlossen werden kann. Ein Beispiel: Eine Frau hat die Blutgruppe "A", ihr Mann die Blutgruppe "A". Der Sohn die Blutgruppe "B". Sie sollte nun ihrem Mann ganz dringend etwas erklären (Schatz, im Krankenhaus haben sie unser Baby vertauscht oder so ähnlich), denn der Vater des Kindes hat zwingend die Blutgruppe "AB" oder "B".
Die Blutgruppenfaktoren A und B sind dominant gegenüber Blutgruppenfaktor 0. Die Blutgruppenfaktoren A und B verhalten sich kodominant zueinander. Der Blutgruppenfaktor 0 verhält sich rezessiv gegenüber den Blutgruppenfaktoren A und B.
Blutgruppe der Eltern |
------> |
Mögliche Blutgruppe des Kindes |
|||||
Eltern |
------> |
A |
B |
AB |
0 |
||
A |
und |
A |
------> |
93,75% |
--- |
--- |
6,25% |
A |
und |
B |
------> |
18,75% |
18,75% |
56,25% |
6,25% |
A |
und |
AB |
------> |
50% |
12,5% |
37,5% |
--- |
A |
und |
0 |
------> |
75% |
--- |
--- |
25% |
B |
und |
B |
------> |
--- |
93,75% |
--- |
6,25% |
B |
und |
AB |
------> |
12,5% |
50% |
37,5% |
--- |
B |
und |
0 |
------> |
--- |
75% |
--- |
25% |
AB |
und |
AB |
------> |
25% |
25% |
50% |
--- |
AB |
und |
0 |
------> |
50% |
50% |
--- |
--- |
0 |
und |
0 |
------> |
--- |
--- |
--- |
100% |
Siehe auch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Blutgruppe#Funktion_und_Serologie
Leider treffen beide Mini-Tests nur für einen begrenzten Personenkreis zu und sind keine Bestätigung einer Vaterschaft. Außerdem hält sich die Natur nicht immer an solche Regeln. Deshalb ist es in sehr selten Fällen möglich, dass eine solche Regel nicht zutrifft.
Beide Vaterschaftstests Light sind keine gerichtlich anerkannten Tests. Ein solcher Test wäre zum Beispiel ein
Vaterschaftsgutachten, die auch vor Gericht Bestand haben sollen, werden von approbierten Ärzten oder Humangenetikern gemacht auf Basis der Richtlinien der Bundesärztekammer. Untersucht wird Blut, nur in Ausnahmefällen Material aus der Mundschleimhaut, vor allem bei Kindern.
Es sollten mindestens zwölf von einander unabhängige Merkmale mit bekannten Mutationsraten in mindestens zwei Kategorien wie HLA-Systeme, Blutgruppenmerkmale oder Polymorphismen in nicht kodierenden Genom-Abschnitten analysiert werden. So sollen Fehler ausgeschlossen werden, die eine ganze Merkmalkategorie betreffen. Solche umfassenden Analysen sind nur mit Blutproben machbar. Mit Speichelproben oder Mundschleimhaut-Abstrichen sind einfache DNA-Tests möglich.
Die Identität der Probanden muß der Untersucher selbst sicherstellen, heißt es in den Bestimmungen. Ärzte oder Genetiker lassen sich dazu von Erwachsenen Personalausweis oder Reisepaß zeigen.
Quelle:
Siehe auch: www.welt.de