14.7.2011
Mikrokredite
oder
Wie Feministen Frauen ausbeuten
Ein Mann bekam den Nobelpreis. Nicht irgendeinen Nobelpreis, nein, sogar den wohl angesehensten, den Friedensnobelpreis. Der Mann heißt Muhammad Yunus. Wofür hat er diesen Preis bekommen?
Feministische Medien überschlugen sich förmlich in Lobeshymnen über diesen Mann, denn der hatte angeblich erkannt: Frauen müssen gefördert werden. Diese sind nämlich nach feministischer Meinung abhängig von Männern, die es sowieso nicht gebacken kriegen und die deshalb schuld daran sind, wenn Frauen in Armut leben. Frauen müssen also Macht bekommen und die bekommen sie, indem man ihnen Geld in die Hand gibt. Er erfand den Microkredit, der es Frauen angeblich ermöglichen soll, sich von der wirtschaftlichen Abhängigkeit vom Mann zu befreien und zu Wohlstand zu gelangen. Diese Kredite werden ausschließlich an Frauen vergeben. Das wird damit begründet, dass nach Yunus Ansicht Frauen besser mit Geld umgehen können als Männer.
Was ist aber die tatsächliche Intention des Mikrokredits? Frauen geraten in Abhängigkeit zum Geldgeber. Wie früher Sklaven arbeiten sie nur noch dafür, Zinsen und Tilgung des Kredits bedienen zu können. Die Geldverleiher verlangen z.B. 2,5% Zinsen. Das klingt auf den ersten Blick gut, man ist geneigt, Beifall zu zollen. Aber es sind 2,5% Zinsen im Monat, also 30% Zinsen in einem Jahr. Das hat keine soziale Komponente, das ist schlicht Wucher.
In der Folge können viele der Kreditnehmerinnen diese Kredite nicht mehr bedienen. Sie leben nicht nur in Armut, sondern sind zusätzlich den Geldverleihern ausgesetzt, die den Kredit und die angefallenen Zinsen zurückbezahlt bekommen wollen. Ein perfektes Überwachungssystem, getarnt als Selbsthilfegruppen, sorgt dafür, dass die Frauen den Kredithaien nicht entrinnen. Was die feministischen Jubelmedien nicht verbreiten ist: Viele der Kreditnehmerinnen kamen in eine ausweglose Situation, manche nahmen sich sogar das Leben.
Die Zeit berichtet:
"...Vergangenes Jahr machte sich der dänische Fernsehjournalist Tom Heinemann auf, Unregelmäßigkeiten im Geschäftswesen der Yunus-Bank zu recherchieren. Er war auf eine Spende der norwegischen Regierung über 100 Millionen Dollar gestoßen, welche die Grameen Bank nicht wie vorgesehen für das eigene Kerngeschäft, sondern für andere Tätigkeiten verwandt hatte.
Inzwischen ist die Aufregung um die Spende abgeflaut, obwohl die Vorwürfe nicht widerlegt wurden. Es gibt aber neuen Ärger. Heinemann besuchte bei seinen Recherchen auch das Dorf Jobra in Bangladesch und stellte etwas fest, was die ganze Branche bis ins Mark trifft. »Meine Crew traf arme Leute, die außer mehr Schulden nichts durch Mikrokredite gewonnen hatten«, berichtete Heinemann von seinem Besuch in »Hillary Village«.
Das waren unbequeme Nachrichten, nicht nur für Yunus, sondern auch für seine illustre internationale Fangemeinde. Frau Clinton und Wirtschaftsgrößen wie Bill Gates samt seiner Stiftung hatten sich in den letzten Jahren für das Mikrokreditwesen starkgemacht. Sie halten es für eine effektive, marktorientierte Armenhilfe - und entsprechend große Summen stellten sie bereit.
Sie taten dies erst recht, als nach der westlichen Finanzkrise kein Kreditgeschäft so sichere Gewinne abzuwerfen schien wie das mit den Armen. Die Idee funktionierte - im Kern. Doch die Branche übernahm sich, vor allem in Indien. Hier entwickelte sich das Verleihen kleinster Geldsummen, das einmal mit einem No-Profit-Motiv begonnen hatte, binnen weniger Jahre zu einer sechs Milliarden Dollar starken Finanzindustrie.
Der große Rückschlag kam im vergangenen Oktober, als die Regierung des indischen Bundesstaates Andhra Pradesh die Vergabe neuer Kredite kurzerhand unterband. Das war damals keineswegs ein Willkürakt: Vorausgegangen war nämlich eine Serie von Selbstmorden unter den Kunden der Mikrokreditbanken. Bald meldeten Rating-Agenturen, dass bis zu 70 Prozent der indischen Mikrokreditnehmer nicht mehr zur Rückzahlung fähig waren. ..."
http://www.zeit.de/2011/11/Grameen-Bank-Yunus
Microkredite dienen nicht "den Frauen", sie dienen ausschließlich den Banken, die mit Wucherzinsen Geld verdienen wollen. Besonders perfide ist, dass dieses Geschäftsmodell unter dem Aushängeschild der Frauenförderung vermarktet wird.
Menschen aus der Armut führen kann man nicht, indem man ihnen Kredite zu Wucherzinsen gibt, die sie nicht zurückzahlen können.
Es führt die Menschen auch nicht aus der Armut, wenn man einen Keil zwischen Männer und Frauen treibt, indem man Frauen Geld in die Hand gibt, das man ihren Männern verweigert.